BUND Kreisverband Schwalm-Eder

Gartenmesse in der Stadthalle Homberg

26. Februar 2024

ein Besuchermagnet

 (Ulrich Köster)

Schneeglöckchen und Krokusse sind bereits als erste Frühlingsboten im heimischen Garten sichtbar, mit den stetig länger werdenden Tagen steigt auch die Aktivität der Hobbygärtner merklich an. Nach ihrem Debüt in 2020, öffnete die Gartenmesse in der Homberger Stadthalle bereits zum zweiten Mal ihre Pforten. Gemeinsam mit der Stadt Homberg, dem Zweckverband Naturpark Knüll, dem BUND und dem NABU hatte das Evangelische Forum Schwalm-Eder die Veranstaltung auf die Beine gestellt. Neben 20 Infoständen, an denen sich Vereine, Initiativen, Institutionen und Dienstleister präsentierten, standen zwei Impulsvorträge zur Gartengestaltung und Gartenpflege auf dem Programm.

Neu in diesem Jahr war der Auftakt am Vormittag, Fachreferate zum Themengebiet „Hecken- und Obstbaumschnitt“ nutzten Mitarbeitende der Bauhöfe aus Borken, Fritzlar, Gudensberg, Homberg, Knüllwald, Schwarzenborn und Bad Hersfeld sowie von Hessenforst Neukirchen zur Weiterbildung. Am Nachmittag waren dann die Gartenfreunde eingeladen. „Wir bieten Service für alle, die ihren Garten lieben“, sagte Pfarrer Dierk Glitzenhirn in seiner Begrüßung, „dabei wollen wir auch über den Gartenzaun schauen und ins Gespräch kommen“, fügte er hinzu. „Wertschätzung, Artenschutz und die Bewahrung der Schöpfung sind dabei sehr wichtig - immer mit dem Blick auf das eigene Handeln“, so der Theologe, „die unterschiedlichen Player laden darüber hinaus zum Knüpfen von Netzwerken ein“. Stadträtin Ulrike Otto freute sich über die gute Resonanz, „mir geht das Herz auf, wenn ich das große Interesse sehe“, sagte sie und warb für die Auszeichnung „Natur im Garten“, um die man sich bei einem Messestand bewerben konnte.

 

Noch vor dem ersten Vortrag nutzten die Besucher die Zeit, wandelten von einem Infostand zum nächsten und kamen wie erwartet ins Gespräch. Die Schüler:innen der Stellbergschule Homberg machten direkt neben der Bühne deutlich, dass Umwelt- und Naturschutz nicht nur ein Thema für Erwachsene ist. Mit ihrer Umwelt-AG sowie dem Rehkitz- und dem Krötenprojekt präsentierten die Kinder die Ergebnisse ihres Engagements. Daneben reihten sich die Infostände vom Klimarat Homberg, des Vereins NaturGarten, die Recycling- und Umweltdienst GmbH und die Stadt Homberg. Im Foyer hielt der „Pflanzendoktor“ der Hessischen Gartenakademie (Hessischer Landesbetrieb Landwirtschaft) seine Sprechstunde, der Landschaftspflegeverband Schwalm-Eder warb für mehr Biodiversität und Michael Löber aus Niedenstein stellte die Zutaten für ein Hochbeet vor. Im Nebenraum der Stadthalle herrschte bisweilen dichtes Gedränge, unter anderem zeigte die Baumschule „Pflanzlust“ verschiedene Obstgehölze und „Kräuterfee“ Anne Schönfeld informierte über ihr Blumentopf-Recycling. Andere Akteure hatten sich mehr dem Netzwerken verschrieben, „Interesse am Tausch von Samen und Jungpflanzen?“, lautete beispielsweise die Frage auf einem Plakat. Das Lebendige Bienenmuseum Knüllwald, der Wildpark, der Zweckverband Naturpark Knüll, der BUND und der NABU rundeten das Angebot an Informationen ab.

Zu den beiden Vorträgen füllten sich die 80 Sitzplätze vor der Bühne. Garten-Landschaftsbau-Ingenieur Hans-Joachim Schade referierte über das „Ökosystem Hecke“, bei dem er aufzeigte, dass eine Naturhecke anders aussehen müsse, als die akkurat frisierten Modelle in manchem Vorgarten. „Gärtnerische Kunsthecken benötigen hohen Pflegeaufwand und bringen ökologisch wenig“, sagte er und erteilte dieser Form eine klare Absage. Auch Naturhecken müssten geschnitten werden, so der Fachmann, jedoch genüge dies einmal pro Jahr. Zudem warb er für einheimische Gehölze, die einerseits einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tiere darstellten, darüber hinaus aber auch als Filter gegen Lärm und Staub dienten. DiplomIngenieurin Carola Drüsedau sprach im Anschluss zum Thema „insektenfreundliche Gärten“, dabei zeigte sie Beispiele für Nützlinge in der heimischen Fauna und deren Bedeutung für die Flora, aber auch Möglichkeiten, wie man den Schädlingen auf natürliche Weise beikommen kann.

Die Organisator:innen zeigten sich am Ende sehr zufrieden mit der Veranstaltung, im Laufe des Nachmittags und des frühen Abends besuchten rund 500 Menschen die Gartenmesse Homberg.   (Text: Ulrich Köster)

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