Die Waschbärbande

Im Wald ist Corona weiter weg
BUND-Jugendgruppe im südlichen Schwalm-Eder-Kreis

Corona ist ein Verstärker. Und bei der Waschbärbande aus dem südlichen Schwalm-Eder-Kreis hat es definitiv eins verstärkt: die Freude daran, draußen im Wald zu sein.
Schon im Jahr 2020 hatte die Naturschutzkindergruppe nach dem Lockdown beschlossen, sich mehrheitlich im Wald zu treffen. Der bietet vielfältigere Möglichkeiten, auf Abstand zu spielen, zu werken und zu toben, als das Naturlehrgebiet in Schwalmstadt-Treysa, wo sich die Gruppe sonst regelmäßig trifft und welches die Kinder lieben.
Als es nach der nächsten Zwangspause wieder die Möglichkeit gab, sich ab dem Frühsommer ´21 mit gutem Gewissen und gutem Hygienekonzept zu treffen, war der Wald beim Schwalmstädter Ortsteil Frankenhain die erste Wahl.
Die Kinder - zwischen 8 und 12 Jahren alt - sagen selbst, was sie an den Nachmittagen im Wald mit ihrer Gruppe schätzen: den Bach, an dem sie Brücken bauen können und an manchen Tagen auch eine Schlammschlacht machen. Das Werken mit Schnitzmesser, Handbohrer oder Säge, die immer im Waldrucksack mitkommen. Den Hang, an dem sie klettern und rutschen können.
Und immer wieder: dass sie einfach mit anderen Kindern zusammen sein können und gemeinsam überlegen, was man macht. Die beiden Betreuerinnen der Gruppe - Erzieherin und Heilpädagogin Claudia Stehl und Umweltpädagogin Sara Engelbrecht -  begleiten die Kinder und bieten Gelegenheiten und Möglichkeiten an. Die Entscheidungen treffen in aller Regel aber die Kinder selbst. So etwa die neueste Entscheidung, sich auch im Winter dem Wetter zum Trotz und selbst bei früher Dunkelheit im Wald zu treffen – natürlich gut vorbereitet und in Absprache mit dem Revierförster. Die Ideen gehen den Kindern nie aus und der Wald ist nie langweilig.
„Wenn wir hier draußen sind, ist es fast normal“, sagt eines der Kinder und meint damit, dass hier viele Regeln unnötig sind oder aber schlicht nicht auffallen. Im Wald ist Corona eben einfach weiter weg.